
Schon in jungen Jahren habe ich mich für Finanzen und die eigene Geldanlage – insbesondere für die Börse interessiert. Irgendwann habe ich mal folgenden Spruch auf einer Postkarte gelesen – lieber 2 Wochen über Geld nachdenken, als ein Leben lang dafür zu arbeiten. Das hat mir als junger Mann gefallen und war aus meiner Sicht schlüssig!
Demzufolge lag es nahe, dass ich schon sehr früh meine ersten Aktien gekauft habe – damals noch mit einem handschriftlich ausgefüllten Orderzettel persönlich in der Bank „um die Ecke“. Internet und Onlinebanking gab es zu dieser Zeit in der heutigen Form noch nicht, aber Börsenbriefe! Eine Empfehlung lautete damals Girmes Aktien, die habe ich dann einfach mal gekauft. Kurze Zeit später hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Aber immerhin, die wertlosen Aktien wurden mir zugeschickt und ich habe sie heute noch – quasi als warnendes Beispiel. Danach war mir eines klar, es ist immer besser seinen eigenen Kopf einzusetzen, als auf andere zu hören.
Fehler gehören grundsätzlich zum Leben dazu, nur so wird man nachhaltig besser – das gilt auch für die Börse und andere Assetklassen. Zumindest dann, wenn man daraus lernt! Anschließend habe ich mich intensiv mit der ganzen Thematik Börse und sachwertorientierte Vermögensanlagen beschäftigt. Da ich nicht die Zeit hatte, mich laufend mit Einzelaktien zu beschäftigen, bin ich mit Investmentfonds-Sparplänen gestartet. Zu dem Zeitpunkt waren Pioneer- und Templeton Fonds angesagt, die auch gut liefen.
Da mich aber alle Sachwerte interessiert haben, begann ich dann auch die ersten kleineren, vermieteten Eigentumswohnungen zu kaufen – was sich im Laufe der Jahre sehr gut entwickelt hat. Später kamen dann Zinshäuser, die in Eigentumswohnungen aufgeteilt wurden dazu.
Die Bewertungskriterien bei Immobilien sind etwas einfacher zu beurteilen als bei Aktien – Immobilien sind greifbarer. Aber auch in dieser Assetklasse können gravierende Fehler gemacht werden. Wobei Aktien langfristig von der Rendite kaum zu schlagen sind, auch nicht von der Immobilie. Dabei spielt u.a. der Zinseszinseffekt eine entscheidende Rolle. Das bedeutet aber nicht, dass Aktien für jeden geeignet sind. Anleger müssen in der Lage sein, Kursrückschläge emotional zu verdauen. Bei einer Immobilie sind Preiskorrekturen oftmals weniger deutlich – und naturgemäß auch nicht so sichtbar wie in einem Aktiendepot.

Nach den ersten Erfahrungen folgten über 25 Jahre Selbständigkeit als geschäftsführender Gesellschafter, überwiegend im Eigenhandel mit Anlageimmobilien, Aktien, ETFs, Rohstoffen und Unternehmensbeteiligungen – in den 90iger-Jahren wurde letzteres noch als Venture-Capital bezeichnet. Von geschlossenen Beteiligungen wie z.B. Immobilienfonds habe ich grundsätzlich immer die Finger gelassen – und sogar oft genug davor gewarnt – was sich auch als richtig erwiesen hat.
Seit 2016 bin ich nur noch privat und ausschließlich im Börsenhandel unterwegs, auch weil das Immobiliengeschäft zeitlich aufwendiger ist und ich keine Lust mehr auf die vielen Termine habe. Persönlich betreibe sowohl den aktiven Handel als Swing- und Positions-Trading, halte aber auch Langfristpositionen und Dividenden Aktien. Wenn Daytrading, dann nur mit Langfristpositionen. Ja, ich weiß, das ist ein Widerspruch in sich! Aber genau das macht es für mich profitabel – und dann auch noch stressfrei. Denn die Masse der Daytrader scheitert gnadenlos. Aber dazu später mehr…
Jetzt wird es Zeit für einen Blog, der anderen dabei helfen soll, den Wirkungsgrad der persönlichen Vermögensanlage zu erhöhen – und grobe Fehler möglichst zu vermeiden. Im Laufe der Jahre habe ich zudem viele Artikel als Gastautor im Bereich sachwertorientierte Vermögensanlagen für diverse Portale, Unternehmen und Zeitschriften verfasst. Zudem ist das Schreiben eine willkommene Abwechslung neben dem Eigenhandel an der Börse und meiner anderen großen Leidenschaft seit über 25 Jahren – dem Golfsport.
Wenn ich jüngeren Menschen einen Tipp zur Geldanlage gebe, dann lautet dieser: Startet sehr früh mit einem Sparplan, z.B. über einen ETF, der kostengünstig und passiv verwaltet wird. Dafür lohnt es sich auch mal, auf das eine oder andere zu verzichten. Wer das 20 Jahre oder noch länger durchhält, wird anschliessend auf eine ganz einfache Art und Weise über ein ansehnliches Vermögen verfügen. Durch den Cost-Average-Effekt (Durchschnitts-Wertermittlung) tendiert das Risiko langfristig gegen Null – denn über einen längeren Zeitraum steigen die Aktienmärkte immer. Dabei kann es durchaus ein relativ behäbiger ETF auf den MSCI-World sein, der in den letzten 15 Jahren immerhin auf eine Rendite von ca. 8% p.a. kommt.