
Was sind P2P Kredite?
Die Bezeichnung Peer-To-Peer bedeutet so viel wie „Mensch-zu-Mensch“ oder „von Privatperson zu Privatperson“. Bei einem Peer-To-Peer-Kredit, auch als P2P-Kredit, handelt es sich um eine Kreditform, die zwischen zwei Privatpersonen abgewickelt wird. Diese Anlagemöglichkeit gibt es noch nicht sehr lange in dieser Form, Privatkredite hat es natürlich schon immer gegeben, aber nicht professionell über Investmentplattformen. Dies ermöglicht Anlegern, in eine große Anzahl von Krediten direkt zu investieren. Neben klassischen Konsumentenkrediten können Anleger sogar in private oder gewerbliche Immobilienfinanzierungen investieren.
Bei einem Peer-To-Peer-Kredit gibt es keine vermittelnde Bank. Stattdessen bietet eine Plattform die Möglichkeit, europäische Investoren und Kreditnehmer zusammen zubringen. Die Renditen sind abhängig von den jeweiligen Projekten, in die Anleger ihr Geld investieren. Die Renditen können durchaus bis zu 10% betragen, teilweise sogar noch darüber – je nach Kreditprojekt. Die Laufzeiten sind abhängig vom jeweiligen Projekt, teilweise gibt es sogar Angebote mit täglicher Verfügbarkeit und Rückkaufgarantie.
Der bürokratische Aufwand und die hohen Gebühren der Banken entfallen. Investoren entscheiden, in welche Projekte sie investieren wollen. Dafür legen die Kreditnehmer ein entsprechendes Konzept vor, oft mit Hilfe von Investment-Tools. So können die Kreditnehmer besser eingeschätzt werden. Dabei profitieren Investoren oft durch höhere Renditen im Vergleich zu anderen Anlageklassen, sollten aber auch immer das Ausfallrisiko im Blick haben.
Unterschied zum klassischen Bankgeschäft
Banken und Sparkassen verwalten einerseits die Kundengelder – und vergeben dann wiederum Kredite an andere Kunden – den Kreditnehmern. Die Bank arbeitet also mit dem Geld der Kunden, sei es das Geld auf dem Girokonto, dem Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Die Bank arbeitet demzufolge u.a. mit diesen Geld und versucht, daraus noch Geld zu erwirtschaften.
Die Kunden bekommen für ihre Einlagen einen Zins, die Kreditnehmer bezahlen der Bank Zinsen für Kredite. Die Differenz zwischen den beiden Zinssätzen ist der Zinsüberschuss der Bank, d.h. der Gewinn der Bank. Die Kredite, die von der Bank an die Kunden vergeben werden, sind also mit den Einlagen der Kunden sowie dem Eigenkapital der Bank finanziert. Zwischen den Kunden, die Einlagen tätigen und den Kreditnehmern besteht naturgemäß keine direkte Verbindung. Das Ausfallrisiko trägt demzufolge die Bank!
Vorteil und Nutzen von P2P Plattformen
Durch eine P2P-Plattform ist es Privatpersonen möglich, in eine große Anzahl von Kredite zu investieren. Die Investoren haben die Möglichkeit, attraktive Zinsen zu erhalten und Kreditnehmer haben eine größere Chance, auch dann einen Kredit zu erhalten, wenn sie diesen bei Banken bisher nicht bekommen haben. Sowohl Kreditnehmer als auch Investoren profitieren von sehr schnellen und effizient funktionierenden P2P Marktplätzen.
Risiken beachten
Bei P2P Kredit-Plattformen gibt es im Gegensatz zu Banken keine Einlagensicherung. Es ist im Bereich des Möglichen, dass Kredite von den Kreditnehmern nicht zurückgezahlt werden können – und das investierte Geld damit komplett verloren ist. Selbst die Rückkaufgarantien mancher Anbieter können nicht vollständig schützen, da auch der Garantiegeber insolvent gehen kann. Demzufolge ist es umso wichtiger, nicht nur das Konzept des Kreditnehmers sorgfältig zu prüfen, sondern sich auch ausreichend über die P2P-Plattform zu informieren.
Fazit:
Die Idee ist gut und innovativ, es ist keinesfalls so, dass die Einschätzung der Banken immer stimmig sein muss. Manche Kreditnehmer möchten auch einfach keinen Bankkredit, vielleicht weil der Kredit nur sehr kurzfristig benötigt wird. Es gibt viele Gründe für einen P2P Kredit, aber Anleger sollten auch immer das Risiko im Blick haben – denn auch ein Totalverlust des eingesetzten Geldes ist möglich. Auch in diesem Bereich gilt, das Geld sollte diversifiziert angelegt – und nicht alles in ein einziges Kreditprojekt investiert werden.
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