Die Anzahl der Aktionäre in Deutschland steigt deutlich

Laut dem DAI – Deutsches Aktieninstitut – ist die Zahl der aktiven Anlegerinnen und Anleger, die Aktien und/oder ETFs/Fonds halten, auf ca. 12,9 Mio. gestiegen. Das entspricht in etwa der Anzahl aus dem Rekord Jahr 2001. Nach Gründung des neuen Marktes 1997 stieg die Zahl der Aktionäre seinerzeit auf ca. 13 Mio. Anleger – und ist dann im Zuge der Finanzkrise 2008 auf nur noch gut 8 Mio. gefallen.

Der Anstieg ist in erster Linie auf Neuaktionäre zurückzuführen, alleine die Zahl der jungen oder jüngeren Aktionäre im Alter von 14 bis 29 Jahren ist um 600.000 auf 2,1 Millionen gestiegen. Auch die Zahl derer, die in Aktiensparpläne investieren stieg deutlich um 300.000 auf 2 Millionen an. Das Alter dieser Neu-Börsianer liegt im Bereich von 30 bis 39 Jahren. Einen Rückgang gab es dagegen in der Altersgruppe der Senioren, die Zahl dieser Aktionäre im Alter von ca. 60 Jahren ging um 300.000 auf 3,7 Millionen zurück. Das dürfte wohl daran liegen, dass im Alter Sicherheit vor Rendite geht und verstärkt Bargeldrücklagen gebildet  werden. Auch wenn es um das Erben geht, ist vielleicht eher Bargeld gefragt, wenn es um das Vererben geht.

Eine interessante Frage ist sicherlich, wo das plötzliche Interesse der neuen Anleger herkommt. War es Langeweile während des Lockdowns, oder die Folge des Corona-Crashs – verbunden mit der Chance – schnelles Geld zu verdienen. In jedem Fall sind es gute Nachrichten – denn die Stärkung der Aktienkultur in Deutschland ist dringend nötig. In Angelsachsen oder den USA ist die Geldanlage in Aktien und ETFs seit Jahrzehnten erheblich weiter verbreitet als in Deutschland.

Die gutgläubigen Deutschen haben sich dagegen immer anhören müssen, wie toll Bausparverträge und Lebensversicherungen sind. Leider wurde dabei selten erwähnt, dass die klassische Lebensversicherung eher eine völlig ungeeignete Form der Vermögensanlage ist. Warum? Ganz einfach – die LV ist nicht fungibel, inflationär, schlecht verzinst, verursacht zu hohe Kosten und hat eine viel zu lange Laufzeit! 

Die neuen, jungen Anleger sind aufgeklärt, nutzen die neuesten technischen Möglichkeiten und sind informiert! So investieren 70% der unter 35-jährigen Anlegerinnen und Anleger legen ihr Geld in einen ETF-Sparplan. Dabei geht es den meisten nicht um das schnelle Geld, sondern um langfristigen und kontinuierlichen Vermögensaufbau – was sehr gut ist!

Auch die Zahl der weiblichen Aktionäre legt zu

Es interessieren sich auch immer mehr Frauen für den Aktienmarkt, im Jahr 2022 war das Interesse von Frauen am Aktienmarkt überdurchschnittlich hoch. Ihre Zahl legte 2022 um 482.000 zu, die der Männer nur um 338.000. Insgesamt sind aber weiterhin sehr viel mehr Männer in Aktien investiert als Frauen. 8,1 Millionen zu 4,7 Millionen. Die höchste Aktionärsquote hat mit 24,5 Prozent das Bundesland der Mittelständler Baden-Württemberg, vor Bayern, wo 23,5 Prozent in Aktien oder ETFs investiert sind. Erstaunlich, dass die reiche Welt- und Handelsstadt Hamburg nur bei 20,2% liegt.

Die meisten Anlegerinnen und Anleger investieren mittels ETFs

Heute investieren deutlich mehr Menschen in Aktienfonds und ETFs als zu Zeiten des neuen Marktes. Seinerzeit waren ETFs aber auch noch weitestgehend unbekannt. Zu dem Zeitpunkt wurde mehr in aktiv gemanagte Aktien- und Mischfonds investiert. Heute spielen ETFs, die einen Aktienindex nachbilden und  als passive Fonds bezeichnet werden eine erheblich größere Rolle. Dabei geht es den Menschen vor allem wohl um die gefühlte Sicherheit der ETFs im Verhältnis zu Einzelaktien. Vor allem unter jüngeren Sparern ist der ETF-Anteil hoch. Insgesamt ist die Altersgruppe der 50 bis 59-jährigen am stärksten am Aktienmarkt engagiert, 23 Prozent von ihnen investieren direkt in Aktien.

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Nun wollen wir hoffen, dass weder Korrekturen am Aktienmarkt noch die Politik diesen Trend ernsthaft gefährden. Übrigens, Korrekturen gehören an den Finanzmärkten einfach dazu – und sind auch sinnvoll. Zum einen bieten diese wieder günstigere Einstiegschancen und regeln letztendlich so auch die Märkte. Es sieht auch nicht danach aus, dass diese jüngere Altersgruppe in einer Wirtschafts- und Aktienkrise gleich wieder das Handtuch wirft und sich vom Markt verabschiedet. Dafür gibt es auch keinen Grund, denn diesen jungen Investoren machen alles richtig, wenn sie in ETF- oder Aktiensparpläne investieren. Denn durch die monatliche Sparweise und der damit verbundenen Durchschnittswertermittlung (Cost-Average-Effekt), sind Korrekturen an den Aktienmärkten kein Problem.

Hoffentlich kapiert die Politik endlich, wie sinnvoll die neu aufkeimende Aktienkultur ist – auch für die Altersversorgung – und fördert diese stärker. Immerhin wurde der Sparerfreibetrag zum 01.01.2023 auf 1.000 EUR erhöht, was aber immer noch viel zu niedrig ist. Diesbezüglich sollte man sich unbedingt ein Beispiel an den USA nehmen, die in dieser Hinsicht ein vorbildliches Altersvorsorge-System vorweisen können.

Nicht jeder bezieht später eine Beamtenpension in der Höhe von unserem Bundeskanzler Olaf Scholz, der seinerzeit als Finanzminister verkündet hat, dass er sein Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto parkt. Die allermeisten Deutschen beziehen später eine Rente, die nicht ausreichen wird – um den Lebensstandard zu erhalten. Demzufolge muss sinnvoll Vorsorge geleistet werden. Um das zu erreichen, ist beispielsweise ein Fonds- und/oder ETF-Sparplan ideal.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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