Aktien schützen vor Inflation

Während der Hyperinflation zu Zeiten der Weimarer Republik stieg die monatliche Inflationsrate in der Spitze auf ca. 30.000 Prozent. Selbst in heutigen Zeiten bei um die 10% Inflation erscheint das unvorstellbar. In der Weltgeschichte kam es immer wieder zu Phasen starker Geldentwertung mit monatlichen Inflationsraten von über 50 Prozent. Venezuela kämpft seit Jahren mit einer Hyperinflation, die teilweise bei über 65.000 Prozent lag. In der Türkei lag die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex VPI im November 2022 bei 84,4 %.

Dauerhafte Phasen extremer Inflation führen oft zu einer Währungsreform, die dann mit einer massiven Geldentwertung einhergeht. So wurde 1948 nach hohen Inflationsraten die Deutsche Mark (DM) eingeführt. Bargeld und letztlich auch Sparguthaben wurden zum Kurs 100 Reichsmark zu 6,50 DM und Schuldverschreibungen im Verhältnis 10:1 umgetauscht. Aktien hingegen waren nicht von der Entwertung betroffen, Sie wurden 1:1 in die neue Währung überführt, ebenso wie auch Löhne, Renten und Mieten. In den anschließenden Wirtschaftswunderjahren stieg der Deutsche Aktienindex (DAX) laut dem Deutschen Aktieninstitut in den Jahren 1949 bis Ende 1958 um mehr als das 17-fache.

Schleichende Inflation vernichtet das Sparvermögen systematisch

1999 kam der Euro, zunächst nur zur Verrechnung, 2002 wurden Euro-Münzen und -Banknoten eingeführt. Die Europäische Zentralbank hat als mittelfristiges Ziel eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent vorgegeben. Die aktuelle Teuerungsrate lag auch lange Zeit bei ca. 2-2,5 Prozent.

Von den Teuerungsraten vergangener Hyperinflationen sind wir immer noch weit entfernt. Gefühlt wirkt das aktuelle Szenario aber dennoch bedrohlich, auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu einer deutlich niedrigeren Inflation kommen könnte. Die ersten Anzeichen sehen wir aktuell schon, es bleibt aber abzuwarten, wie nachhaltig das ist. Sowohl in Deutschland, als auch im Rest der Eurozone scheint der Gipfel der Inflation aber überwunden zu sein.

In Deutschland ist die Inflationsrate im Dezember auf 8,6 Prozent gesunken. Das ist zwar sehr hoch – aber immerhin deutlich unter dem Septemberwert von 10,4 Prozent. Im November war die Inflationsrate erstmals seit dem Sommer wieder gefallen. Mit einer dauerhaften hohen Inflation ist allerdings nicht zu rechnen, sofern sich die aktuellen Krisen nicht dramatisch verstärken.

Das große Problem der Inflation ist für viele das Wahrnehmungsproblem, natürlich spüren wie alle höhere Benzinkosten oder Lebensmittelpreise. Aber 10.000 EUR auf dem Sparbuch bleiben optisch auch bei einer hohen Inflation 10.000 EUR – man sieht die Inflation nicht auf seinem Konto. Aber auch dann, wenn die Zinsen in Deutschland auf 4-5% steigen sollten, verlieren 10.000 EUR bei einer Inflation von 8-10% dramatisch an Wert. Ganz besonders betroffen sind davon natürlich die Menschen, die ihr Geld auf dem Buch liegen lassen – das man sich sparen kann – dem Sparbuch.

Vor allem in Verbindung mit dauerhaft niedrigen Zinsen lässt auch eine schleichende Inflation von 2,5 Prozent die Kaufkraft von Sparvermögen schrumpfen. So sind 10.000 Euro auf einem zinslosen Sparbuch nach zehn Jahren zwar immer noch 10.000 Euro, aber sie haben im Vergleich zu heute eine erheblich geringere Kaufkraft.

Statt Sparbuch Sachwerte

Vermögen sollten vor Inflation geschützt – und in Sachwerte angelegt werden. Das ist seit ewigen Zeiten meine Maxime! Dazu zählen neben Immobilien und Gold insbesondere auch Aktien, bzw. ETFs. Gold hat als Inflationsschutz durchaus seine Berechtigung, als Krisenwährung hat Gold jedoch meistens versagt. Als Eigentümer von Unternehmensanteilen können Anleger letztlich von den steigenden Preisen von Waren und Dienstleistungen ihrer Unternehmen profitieren – zumindest bei Aktiengesellschaften, die Preisaufschläge teilweise weiter geben können.

Wer sein Geld in Sachwerte anlegt, kann sich gut – sicher nicht zu 100% – vor der Geldentwertung schützen. Dabei schlagen Aktien und auch die richtigen ETFs langfristig Immobilien und Gold. Es genügt auch durchaus ein einfacher, aber durchaus renditestarker MSCI-World ETF. Dieser verteilt das Vermögen aller Anleger auf ca. 1.600 Aktien weltweit und hat in den letzten 20 Jahren eine Rendite von ca. 8% p.a. erzielt.

Aktien schlagen langfristig alle anderen Assetklassen

Auch eine Anlage in Sachwerte beinhaltet jedoch Risiken, siehe die Diskussion über eine Mietpreisdeckelung, bzw. einer möglichen Verstaatlichung von Immobilienunternehmen. Auch gab es in einigen Ländern – wie auch in Deutschland – schon einmal ein Goldverbot. Mit Aktien erzielten Anleger langfristig in der Vergangenheit eine deutlich höhere, inflationsbereinigte Rendite, als in allen anderen gängigen Anlageklassen.

Bitte nehmen Sie den Disclaimer, die Interessenskonflikte und den Risikohinweis zur Kenntnis, dies kann unter folgendem Link https://finanz-ertrag.de/disclaimer-risikohinweis-interessenkonflikte/ aufgerufen werden.

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Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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